Die COVID-19-Pandemie in Russland tritt als Teilgeschehen des weltweiten COVID-19-Pandemie auf, die von Ende 2019 neu aufgetretenen SARS-CoV-2-Viren aus der Familie der Coronaviren verursacht wird. Sie hat sich seit Dezember 2019 von China ausgehend ausgebreitet. Seit dem 11. März 2020 stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Ausbruchsgeschehen als Pandemie ein.
Die Pandemie erreichte Russland offiziell im Januar 2020. In Kalenderwoche 19 (4. bis 10. Mai) wurden 75.001 Neuinfektionen registriert. Dann sank die Zahl bis auf 33.577 in Kw 35 (24. bis 30. August), dann stieg sie wieder (Kw 41: 83.717). Vom 8. November 2020 bis Ende Januar 2021 wurden täglich über 20.000 Neuinfektionen registriert. Im November 2020 gab es zahlreiche Berichte von Überlastungen im Gesundheitssystem.[1]
Die offizielle Zählweise der Todesfälle der Regierung registriert weniger als halb so viele Fälle wie die des Statistikamtes.[2] Am 8. Februar 2021 gab Rosstat die Zahl der Covid-19-Toten für das Jahr 2020 mit 162.429 an, die Regierung hingegen mit weniger als 60.000.[3]
Im März, April und Mai 2021 wurden täglich 8.000 bis 10.000 Neuinfektionen registriert (siehe unten). Im Frühjahr 2021 lebten viele Menschen, als ob es keine COVID-19-Pandemie gäbe. Mitte 2021 waren erst 11 Prozent der Russen geimpft. Die Delta-Variante hat sich stark verbreitet; die Zahl der Neuinfektionen ist höher als je zuvor. In einigen Regionen ist eine Impfpflicht eingeführt worden.[4] Als geimpft gilt nur, wer mit russischen Impfstoffen geimpft ist, mit ausländischen Impfstoffen Geimpfte galten bis mindestens Ende 2021 als ungeimpft.[5] Anfang Februar 2022 infizierten sich täglich mehr als einhunderttausend Menschen.